Unser Programm im April

Stand: 02.04.2024, 10:59 Uhr

Im April besuchen wir das "schönste Dorf Essens": die Margarethenhöhe; wir begleiten Brückenspezialisten, ohne die in NRW wenig liefe; wir sind Geheimnissen auf der Spur und zeigen, wie vielfältig Menschen in NRW wohnen.

Essens Margarethenhöhe – Das schönste Dorf der Stadt

Fassade in der Essener Siedlung Margarethenhöhe. Rankpflanzen und Blumen in Kübeln verzieren das weiße Haus.

Die Margarethenhöhe in Essen: Das ist ein Stadtteil, ein über hundert Jahre altes Wohn-Experiment der Krupp-Dynastie – aber vor allem ein Lebensgefühl, und zwar ein ziemlich gutes. In kaum einem Stadtteil ist die Wohnzufriedenheit so groß wie auf der "Maggi" – wie sie zärtlich-scherzhaft genannt wird. Der Film führt hinter die wunderschönen Häuserfassaden und durch traumhafte Gärten und zeigt eine moderne Siedlung mit einer funktionierenden Gemeinschaft.

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Wer auf der Höhe lebt, möchte selten wieder weg. So viel Tradition wie auf der Margarethenhöhe ist selten. Doch genau das ist das Geheimnis für diese Mustersiedlung: Denn die Margarethe Krupp-Stiftung ist nicht nur Eigentümerin der meisten Wohnungen, sie sieht sich auch als verantwortungsvolle Verwalterin eines kostbaren Erbes. 

Vor mehr als einem Jahrhundert entstand die Siedlung im Geist der damaligen Gartenstadt-Bewegung. Das Ziel: menschenfreundliches Wohnen für viele, in grüner Umgebung, bei günstigen Mieten. Die visionäre Gründerin war Margarethe Krupp, seit 1902 die treuhänderische Leiterin des Krupp-Konzerns. Sie investierte ein kleines Vermögen, um den neuen Stadtteil aus dem Boden zu stampfen. Allerdings nicht als Arbeitersiedlung, wie oft fälschlich vermutet wird. Hier wohnten Kruppsche Werksangehörige aller Hierarchien gemeinsam mit anderen Essener Bürgern.

Heute sieht es auf der Margarethenhöhe auf den ersten Blick immer noch so aus wie vor 100 Jahren – trotz Kriegszerstörungen in Essen von fast 80 Prozent. Große Teile stehen unter Denkmalschutz, die Höhe gilt als architektonisches Schmuckstück. Wer hier lebt, genießt viele Vorteile: gepflegte Wohnungen, große Gärten, kurze Wege, dörfliche Nähe. Und kinderreiche Familien werden stets bevorzugt behandelt. Für bezahlbare Mieten sorgen die Statuten der Stiftung - und für sorgfältigen Unterhalt von Wohnraum und Grünflächen auch. 
Doch bei aller Traditionspflege lebt die Margarethenhöhe nicht in der Vergangenheit: Längst sind die ersten Wohnungen und Häuser energieeffizient umgebaut, mit Solarmodulen auf dem Dach, Dämmputz an den Wänden und Wärmepumpen im Garten. 

Also ein Wohntraum der Extraklasse – und kaum zu überbieten? Was sind die Vorteile der Margarethenhöhe? Oder gibt es auch Nachteile? Der Film von Clemens Gersch und Michael Wieseler geht diesen Fragen nach. Er führt hinter die wunderschönen Häuserfassaden und durch die traumhaften Gärten hindurch, verfolgt Hinweise in den alten Urkunden und Plänen, spricht mit Mietern und Verwaltern. Und landet am Ende bei einer 120 Jahre alten Entscheidung der Stifterin höchstselbst, die vieles erklärt und wenig offen lässt: Eine moderne Siedlung mit einer funktionierenden Gemeinschaft.

Ein Film von Clemens Gersch und Michael Wieseler | Redaktion: Barbara Schmitz


Der Grugapark – Das grüne Herz von Essen

Zwei Menschen sitzen unter einem Baum im Park

"Einmal täglich Grugapark" steht auf einem Schild am Parkeingang, und viele Menschen in Essen und Umgebung leben dieses Motto. Heute gehört der Park untrennbar zur Identität der Essener. Sein Erfolgsrezept: der ständige Wandel, wilde Natur und die ganze Welt auf einem Fleck; und direkt daneben das Gruagbad, das größte Freibad des Ruhrgebietes. Der Film läßt sich jede Menge Geschichten erzählen, die die Essener hier erlebt haben. Und zeigt mit Schätzen aus dem WDR-Archiv fast 100 Jahre Gruga-Geschichte.
Ein Film von Marika Liebsch und Tanja Reinhardt | Redaktion: Barbara Schmitz und Monika Pohl


Geheimnis Hohenzollernbrücke

Die Hohenzollernbrücke in Köln mit Dom im Hintergrund bei Sonnenuntergang

Lokführer Lukas Klein liebt "seine" Brücke: die Hohenzollernbrücke in Köln, Deutschlands meistbefahrene Eisenbahnbrücke. Auch die Liebesschlösser haben die Hohenzollernbrücke berühmt gemacht. Heute ist sie eine der schönsten und wichtigsten Eisenbahnbrücken im Westen, doch auch ein Nadelöhr für Züge, Fußgänger und Radfahrer. Vor allem aber ist sie eine ganz besondere Verbindung in das Herz der Stadt, zum Dom, zu dem die Hohenzollernbrücke untrennbar dazugehört.

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Auch wenn er schon hunderte Male darüber gefahren ist, das Herzklopfen bleibt, wenn Lukas Klein mit seiner Lok über die Hohenzollernbrücke fährt: "Am schönsten ist es, wenn ich mit meinem Zug auf der Brücke zum Halten komme, weil die Einfahrt in den Hauptbahnhof noch nicht frei ist", erzählt er. "Dann spüre ich ein leichtes Schaukeln der Brücke und kann den Rhein, die Schiffe und die Liebesschlösser bewundern."

Auch diese Liebesschlösser haben die Hohenzollernbrücke berühmt gemacht – spätestens seit Henning Krautmacher und seine Band "De Höhner" ihnen mit dem Karnevalssong "Schenk mir dein Herz!" ein Denkmal gesetzt haben: "Die Tochter eines Bandmitglieds erzählte uns damals von dem Brauch, da hingen aber längst nicht so viele Schlösser wie heute", sagt Krautmacher, der selbst zu seiner Hochzeit vor zwölf Jahren ein Schloss aufhängte und begeistert davon ist: "Sie machen die Brücke so bunt – das passt zu Köln."

Doch nicht nur Liebespaare trifft man an der Hohenzollernbrücke: Auf der rechten Rheinseite hangeln sich in luftiger Höhe Kletterer an den historischen Fundamenten entlang. Und sportlich bleibt es auch an einer anderen Stelle, hinter einer meist verschlossenen, geheimen Tür: Dort trainiert ein Boxclub.

Der Film lässt die über hundertjährige Geschichte der Brücke lebendig werden: den Traum der Kaiser und Könige von der Überfahrt des Rheins zum Kölner Dom; die Zerstörung der Brücke im Zweiten Weltkrieg. Und schaut auf die Gegenwart. Die Hohenzollernbrücke bleibt eine der schönsten und wichtigsten Eisenbahnbrücken im Westen – die untrennbar zur Stadt gehört.

Ein Film von Maike von Galen und Brigitte Büscher | Redaktion: Angela Jaenke


Brückengeschichten – Von Heldentaten und Rettungsaktionen

Die Rheinbrücke in Emmerich

Hunderttausende Menschen überqueren täglich eine der Rheinbrücken zwischen Wesel und Bonn – ein Alltag ohne diese vielen Brücken ist in NRW kaum vorstellbar. Der Film begleitet Brücken-Spezialisten bei ihrer Arbeit, läßt Feuerwehrleute und Höhenretter von ihren manchmal kuriosen, manchmal dramatischen Begegnungen auf und unter den Brücken erzählen, und "Brückenverschieber" erinnern sich an ihre Pioniertaten.

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Die Dokumentation erzählt Geschichten vom Bau der Rheinbrücken, von den Veränderungen, die sie für die Menschen auf beiden Seiten des Flusses gebracht haben, von Menschen, die an und auf den Brücken leben und arbeiten, und vom Aufwand, der nötig ist, um diese Brücken sicher und einsatzbereit zu erhalten.

Mit dem rasanten Wachstum der Wirtschaft in NRW wurden in den Nachkriegsjahren neue Brücken über den Rhein notwendig. Damit hat sich das Leben auf beiden Seiten des Flusses verändert, aber ebenso das Gesicht mancher Städte. Einige Brücken sind zu beliebten Wahrzeichen geworden, wie etwa die Düsseldorfer "Brückenfamilie" mit ihrer unverwechselbaren Bauweise.

Andere Brücken, die schon früh nach dem Krieg wieder aufgebaut worden waren, mussten seit den fünfziger Jahren erweitert werden, um dem wachsenden Verkehr standzuhalten. In manchmal schwindelerregenden Aktionen wurden landauf, landab neue Brückenteile bei laufendem Betrieb angesetzt oder sogar neugebaute Brücken verschoben. Heute müssen die Rheinbrücken aufwendig kontrolliert und gewartet werden, aktuell brauchen einige von ihnen umfangreiche Sanierungs- und Reparaturarbeiten.

Für seine Dokumentation hat Werner Kubny die Spezialisten bei ihrer Arbeit auf der Kölner Severinsbrücke begleitet, ist ihnen bis zum höchsten Punkt der Brücke mit der Kamera gefolgt. Feuerwehrleute und Höhenretter erzählen von den manchmal kuriosen, manchmal dramatischen Begegnungen ihres Arbeitsalltags auf und unter den Brücken, und die "Brückenverschieber" erinnern sich an die atemlosen Momente ihrer Pioniertaten.

Ein Film von Werner Kubny | Redaktion: Adrian Lehnigk


Geheimnis Müngstener Brücke

Blick auf die Müngstener Brücke mit Eisenbahn.

Es ist ein Gigant aus Stahl und eine technische Meisterleistung der Konstrukteure vor mehr als 125 Jahren. Man wollte zeigen: Das, was der Franzose Gustave Eiffel mit seinem Turm und seinen Stahlbrücken vorgelegt hatte, das konnte man in Deutschland auch. Doch warum steht einer der spektakulärsten Prestigebauten deutscher Ingenieurskunst ausgerechnet über einem abgelegenen Tal im Bergischen Land?

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Die Dokumentation macht sich auf die Suche nach Plänen, alten Filmdokumenten und Geschichten rund um das Jahrhundertbauwerk. So hat er Professor Dr. Martin Trautz von der RWTH Aachen getroffen, der bei seinen Forschungen auf Ungereimtheiten beim Brückenbau gestoßen ist und nachweisen konnte, dass der "deutsche Gustave Eiffel" ein anderer ist, als bisher angenommen.

Der Film zeigt, wie die Müngstener Brücke den Fortschritt ins Bergische Land brachte und aus kleinen Metallschmieden internationale Unternehmen oder sogar Weltmarktführer wurden. Doch die Brücke brachte nicht nur den Fortschritt in die Region, sondern auch den Tourismus. Bis heute zieht das gewaltige Bauwerk Touristen und Ausflügler in seinen Bann. Wer noch einen draufsetzen will, kann angeseilt den Brückensteig erklimmen. Dabei geht es bis auf 100 Meter, hinauf zum Scheitelpunkt des Brückenbogens. Oben wartet dann die ganz große Herausforderung: in schwindelnder Höhe über einen schmalen Balken balancieren – die Brücke als Mutprobe. Für Guide Jennifer Lorenz ist es der Höhepunkt jeder Tour.

Über den Köpfen der Kletterer - auf 107 Metern – rollt derweil der "Müngstener". Der Zug verbindet die bergischen Metropolen Wuppertal, Remscheid und Solingen über die Stahlbrücke, die 126 nach ihrer Einweihung noch immer Deutschlands höchste Bahntrasse ist. Für jede Lokführerin und jeden Lokführer ein unvergessliches Erlebnis, immer wieder neu bei jeder Überquerung. 

Gemeinsam mit fünf anderen Bogenbrücken in Portugal, Frankreich und Italien soll die Müngstener Brücke demnächst UNESCO-Weltkulturerbe werden. Die Dokumentation erzählt die Geschichte eines faszinierenden Bauwerks mitten in NRW.

Ein Film von Achim Scheunert | Redaktion: Monika Pohl, Adrian Lehnigk


Geheimnis Kölner Hauptbahnhof

Blick auf die Gleise des Kölner Haupbahnhofs und seiner Eisendachkonstruktion.

Das Ensemble ist weltweit einmalig. Wo sonst hält der Zug schon direkt vor den Pforten einer gigantischen gotischen Kathedrale? Der Dom prägt das berühmte Panorama der Kölner Altstadt auf Ansichtskarten und Millionen von Touristenfotos. Und gleich daneben duckt sich der gewaltige Baukörper des Kölner Hauptbahnhofs.

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Das hat keineswegs allen gefallen. Mehrfach sollte der Bahnhof verlegt werden. Schon vor 150 Jahren wurde der damals noch recht bescheidene Kölner "Central-Personenbahnhof" als "Pfahl im Fleisch der Kölner Altstadt" empfunden. Er lasse den Dom zu Köln zum Wartesaal dritter Klasse verkommen und zerschneide brutal die Stadt – städtebaulicher Unfug, sagten die Kritiker.

Doch er blieb. Ein 255 Meter langer Koloss, ein sperriger Riegel mitten in der Innenstadt. Der Blick von oben macht deutlich: Nicht der Dom, sondern der Hauptbahnhof ist das längste Gebäude der Stadt - mehr als über 100 Meter länger als die Kathedrale.

Tatsächlich ist der Hauptbahnhof das Drehkreuz des Westens. Ihn durchfluten täglich 1300 Züge und 250.000 Reisende – im Jahr über 80 Millionen Menschen. Das sind fast doppelt so viele wie im Frankfurter Flughafen – und das auf einem Bruchteil der Fläche, ja auf einem vergleichsweise geradezu winzigen Terrain.
Was kaum ein Reisender ahnt: Unter der Gleisebene gibt es eine eigene, für die Öffentlichkeit verschlossene Welt. Kilometerweite Gänge, ein verschlungenes Netz von Versorgungswegen für die Läden im Bahnhof - und für die Fernzüge: Noch aus Kaisers Zeiten stammt der alte Posttunnel, durch den die Mahlzeiten hoch auf die Gleise gebracht werden.

Die Dokumentation erzählt von der wahrhaft "schrägen" Nachbarschaft zwischen Bahnhof und Dom, die allen Widrigkeiten zum Trotz seit 150 Jahren funktioniert. Warum aber scheiterten alle Versuche, den Kölner Hauptbahnhof verlegen? Offenbar hat er ein Erfolgsgeheimnis. Er verbindet kölnische, rheinische und deutsche Geschichte und zugleich Geschichten von Menschen und Schicksalen. Mit historischen Filmdokumenten, Zeitzeugen und einzigartigen Aufnahmen auch von öffentlich nicht zugänglichen Gebäudeteilen porträtiert der Film ein heute weithin unterschätztes Gebäude im Schatten des Domes – voller Geschichte und Geschichten.   

Ein Film von Luzia Schmid und Rüdiger Heimlich | Redaktion: Adrian Lehnigk


Klein, kleiner, Tiny House – Der Westen sucht das neue Wohnglück

Eine ältere Dame steht glücklich vor ihrem Mini Haus.

Ein Trend aus den USA ist in NRW angekommen und hat eine Bewegung ausgelöst: Tiny House – Leben im Kleinformat. Die kleinen Häuser können offenbar viele große Wünsche erfüllen: ein Wohnsitz fürs Alter, ein Wochenendhaus für die Familie oder ein mobiles Heim. So unterschiedlich die Bewohner*innen sind, so vielfältig sind auch die Häuser: Vom Luxus-Baumhaus über das Design-Objekt bis zur Öko-Bauweise, die Varianten sind vielfältig. Genauso wie die Möglichkeiten. Denn auch wenn wenig Platz ist, ein Tiny House passt oft noch hin. Der Film zeigt Menschen im Westen, die ihr ganz persönliches Wohnglück im Kleinformat gefunden haben.
Ein Film von Marika Liebsch und Yves Schurzmann | Redaktion: Klaus Geiges


Wohnträume in der Stadt

Blick auf ein großes Haus mit viel Glasflächen, davor ein Garten

Rund acht Millionen Menschen in NRW leben in der Stadt. Es ist eng, es ist teuer und die Natur hat es hier oft nicht leicht. Wie schafft man es dennoch, sich mitten in der Stadt eine eigene kleine Oase zu schaffen? Wir besuchen Menschen, die sich in der Großstadt ihr ganz besonderes Zuhause geschaffen haben. 

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Menschen wie Jeannie und Michael Ringel, die in Düsseldorf aus einen engen, dunklen Hinterhof mit schmaler Werkstatt ein grünes Paradies geschaffen haben, in dem sie leben und arbeiten. Die Bonnerin Daniela Kinkel hat sich ein ehemaliges Trafohäuschen zum Mini-Traumhaus "Kunigunde" umgebaut: 52 Quadratmeter auf drei Etagen. Doch bis alle Genehmigungen vorlagen, musste sie erst einmal einen jahrelangen Behördenmarathon hinter sich bringen.

Ein ganz besonderes Bauwerk bewohnen auch Bernd Petz und seine Lebensgefährtin Zdzisława: Sie haben 2012 einen nie fertiggestellten Hochbunker in Gladbach-Güdderath am Niederrhein gekauft und zu einem der wohl ungewöhnlichsten Wohnhäuser des Landes umgebaut – mit Glasfronten und sogar Hühnern auf der Dachterrasse.

Ein Film von Daniel Koschera | Redaktion: Monika Pohl, Ann-Christin Gertzen