Hydrokulturen

So funktioniert eine Hydrokultur

Stand: 26.02.2024, 06:00 Uhr

Gerade bei jungen Leuten erleben Hydrokulturen derzeit eine Renaissance. Kein Wunder, findet unser Pflanzenexperte Markus Phlippen – diese Art der Pflanzenhaltung ist attraktiv und unkompliziert. Der Biologe erklärt, wie man zu Hause eine Hydrokultur anlegt.

Eine grüne Pflanze im Topf

Die Calathea eignet sich perfekt für die Hydrokultur.

Calathea, Alocasia, oder Dreimasterblume – das sind die Kult-Pflanzen, die jetzt wieder vermehrt in Hydrokultur gesetzt werden. Selbst Menschen ohne grünen Daumen gelingt es, die Pflanzen zu pflegen, sagt Markus Phlippen. Mit Hilfe eines Wasserstandanzeigers lässt sich beurteilen, wann gegossen werden muss. Dünger wird einfach über das Gießwasser gegeben. Der Verzicht auf Erde verringert das Schimmelrisiko und die Gefahr von Schädlingsbefall. Und man kann in der Regel locker drei Wochen in Urlaub fahren und die Pflanzen sind trotzdem versorgt.

Wenn die Wurzeln der Pflanzen ins Wasser hineinreichen, können alle wichtigen Nährstoffe darüber aufgenommen werden. Dennoch brauchen die Wurzeln auch Halt. Das kann man mit anorganischem Tongranulat, sogenanntem Blähton, erreichen. Es gibt hier verschiedene Körnungen. Gängig sind zum Beispiel 4/8 und 8/16 – damit ist jeweils der Durchmesser der Körnchen in Millimeter gemeint. Das Risiko einer Vernässung und damit einhergehendem Sauerstoffmangel ist bei der gröberen Körnung 8/16 deutlich niedriger und deshalb der Körnung 4/8 vorzuziehen.

Hydrokulturen

Hier und heute 26.02.2024 07:51 Min. Verfügbar bis 26.02.2026 WDR

So wird eine Pflanze zur Hydrokultur-Pflanze

Die Pflanze, die vorher in Erde/Substrat gewachsen ist, wird vollständig davon befreit. Am besten unter fließendem Wasser oder in einem Eimer. Ein Hydrokultur-System besteht aus Übertopf und Hydrokultur-Topf. Der Übertopf dient als Wasser- und Nährstoffspeicher.

Hydrokultur

Statt Erde werden bei der Hydrokultur Kügelchen aus Blähton benutzt.

Der wasserdurchlässige Innentopf wird darin eingelassen und mit Blähton befüllt. Die unterste Schicht muss Kontakt zur Nährlösung haben. Je besser das Wurzelwerk im Topf ausgebreitet ist, desto mehr Sauerstoff und Nährlösung nimmt es auf. Beim Eintopfen wird einmal bis zum Maximum gegossen. Danach sollte immer nur zwischen minimal und optimal gependelt werden. Nicht bis maximal gehen und immer wieder auf Minimum absinken lassen. Außerdem die ersten zwölf Wochen von oben gießen und nicht über den Schacht.

Als Dünger eignen sich spezieller Hydroflüssigdünger als Nährlösung im Wasser oder ein fester Hydrodünger, der zwischen Übertopf und Innentopf platziert wird. Dieser löst sich dann über Monate langsam auf.

Tipp: Sollte die Blähtonoberfläche mit der Zeit versalzen, einfach mit warmem Wasser abspülen und wiederverwenden.