Stephie Bönniger auf der Weide mit Rindern.

„Land & lecker“ – Kulinarische Schätze aus dem Rheinland

Galloway-Rinder und Grillagetorte

Stand: 26.02.2024, 17:31 Uhr

Die nächste kulinarische Reise führt nach NRW an den Niederrhein. Im urbanen Umfeld Krefelds bewirtschaftet Stephie Bönniger gemeinsam mit ihrem Ehemann Finn den Steveshof. Auf Naturschutzflächen halten die beiden Galloway-Rinder und züchten außerdem Hühner.

Galloways stammen ursprünglich aus Schottland, fühlen sich aber auch auf niederrheinischen Weiden wohl. Die robusten Rinder leben im Familienverbund ganzjährig draußen im Naturschutzgebiet Hülser Bruch und sorgen dort für eine natürliche Landschaftspflege. Diese extensive Weidewirtschaft macht es außerdem möglich, dass sich auch Wildtiere, Vögel und Insekten in den Wiesen ausbreiten können.

Nachhaltig wirtschaften für eine sichere Zukunft

Ihre Masthähnchen und Legehennen halten die Bönnigers in großen mobilen Ställen mit viel Auslauf. Seit Stephie und ihr Mann Finn 2018 auf den Hof gezogen und Vollzeit in den Betrieb mit eingestiegen sind, haben sie auch auf Bio umgestellt. Eine eigene Metzgerei direkt auf dem Hof und Direktvermarktung machen das nachhaltige Wirtschaften möglich und sichern der Familie mit ihren drei Kindern die Zukunft.

Klasse statt Masse

Am nördlichen Stadtrand von Krefeld ist Stephie mit ihrer Familie auf dem Steveshof Zuhause. Der Hof ist seit einigen hundert Jahren in der Hand von Familie Bönniger. Stephie und ihr Ehemann haben ihn wieder richtig ans Laufen gebracht – als Biohof.

Stephie Bönniger pflückt Äpfel.

Für das Paar ist die Landwirtschaft nicht nur Arbeit, sondern auch ein Lebensstil. Nachhaltige Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung und bewusster Fleischkonsum sind ihnen sehr wichtig. Nicht nur für ihr Leben, sondern vor allem auch für die nächsten Generationen.

Für das Paar ist die Landwirtschaft nicht nur Arbeit, sondern auch ein Lebensstil. Nachhaltige Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung und bewusster Fleischkonsum sind ihnen sehr wichtig. Nicht nur für ihr Leben, sondern vor allem auch für die nächsten Generationen.

Der Steveshof war schon immer ein Familienbetrieb - und das ist er auch heute noch. Stephie und Finn haben zuerst einen anderen Beruf gelernt. Stephie Heilerzieherin und Finn Tischler. Nachdem die beiden ein Paar wurden, war ihnen aber schnell klar, dass sie in die Landwirtschaft einsteigen wollen. Mittlerweile haben sie drei Kinder. Finns Schwester Hannah und ihr Mann Frank leben mit ihren vier Kindern auch auf dem Hof - hier ist also immer was los.

Jeden Morgen versorgt Stephie zuerst die Hühner. Die Bönnigers sind auf eine Zweinutzungsrasse mit dem klangvollen Namen “Coffee & Creme“ umgestiegen. Die Rasse ist im Vergleich zu Hochleistungshühnern wieder „zurückgezüchtet“ worden. Das heißt, sie legen weniger Eier und setzen weniger und langsamer Fleisch an. Dafür sind sie robuster und gesünder. 

Die 400 Weidemasthähnchen und 600 Legehennen leben in Mobilställen mit großem Auslauf, die einmal in der Woche versetzt werden. So haben die Tiere immer frisches Futter. Die ausgeschiedenen Nährstoffe werden außerdem gleichmäßiger als Bodendünger verteilt und so Boden und Grundwasser geschont.

Nicht weit vom Hof stehen die rund 70 schottischen Galloway-Rinder in einem Naturschutzgebiet. Galloways sind pflegeleicht und widerstandsfähig und können das ganze Jahr draußen leben. Auch die Kälbchen bringen die Tiere ganz selbstständig in der Herde zur Welt. 

Regelmäßig stattet Stephie ihren Galloways einen Besuch ab. Die Rinder sind so entspannt und zutraulich, dass sie auch gestreichelt werden können. Der Hülser Bruch ist eines der größeren Naturschutzgebiete der Stadt Krefeld. Die Rinder sind hier auch als „Landschaftspfleger“ unterwegs. Regelmäßig werden sie auf frische Wiesen geführt, die sie dann abgrasen. Viel Bewegung und frisches, abwechslungsreiches Futter sorgen dafür, dass die Tiere fit sind und gutes Fleisch liefern.

Stephie und Finn haben auf dem Hof ihre eigene Metzgerei. Ihnen ist wichtig, dass sie alles vom Tier verwerten, und so haben sie darüber die beste Kontrolle. Und außerdem viel kreative Freiheit. Für das Dinner mit den Landfrauen wird eigens eine "Galloritzo"-Wurst hergestellt. Eine Chorizo, nur aus dem Fleisch der Galloway-Rinder.

Kulinarischer Schatz: Kreatives vom Huhn und Galloway-Rind

Stephie liegt der regionale Bezug ihrer Gerichte besonders am Herzen. So besteht ihr Landmenü aus „Pulled Chicken“  von Suppenhühnern an Wildkräutersalat, gekrönt mit Eiern von den glücklichen Hof-Hühnern. Das typische Brauhaus-Gericht „Himmel un Ääd“ serviert sie mit kreativen Bratwurst-Variationen vom Galloway-Rind. Und als süßen Abschluss gibt es eine niederrheinische Spezialität: die Grillagetorte. 

Während Stephie sich den Vorbereitungen widmet, sind ihre Gäste unterwegs im Landschaftspark Duisburg-Nord in Duisburg. Hier gehen Industriekultur und Natur eine spannende Verbindung ein. Die Landfrauen sind überrascht, wie grün es mitten im Ruhrgebiet ist. Nach dem Ausflug in die Stadt freuen sie sich, Stephie auf ihrem Hof zu besuchen.

Die Teilnehmerinnen: Christine Huber, Anna Pröbstle, Kathi Mühlbauer, Christine Baumann, Anja Wolff, Stephie Bönniger.

Die Teilnehmerinnen: Christine Huber, Anna Pröbstle, Kathi Mühlbauer, Christine Baumann, Anja Wolff, Stephie Bönniger.

Die weiteren Teilnehmerinnen: In Ostwestfalen-Lippe betreibt Anja Wolff einen Schafshof mit eigener Käsemanufaktur. In Niederbayern setzt Jungbäuerin Katharina Mühlbauer mit der Freilandhaltung ihrer Schweine auf mehr Tierwohl. Anna Pröbstle aus Bodensee-Oberschwaben baut auf ihrem Hof besondere Urkornsorten an und kultiviert Schnitt- und Wildblumen. Christine Huber ist Kräuterexpertin und hält mit ihrem Mann eine Rotwildherde in Oberbayern. Im Schwarzwald züchtet Christine Baumann Schottische Hochlandrinder auf Naturschutzflächen.

Wer kocht das leckerste Landmenü aus seinem kulinarischen Schatz?

Die erfolgreiche Gemeinschaftsproduktion von BR, SWR und WDR geht weiter. Sechs Landfrauen machen sich auf eine kulinarische Reise quer durch Deutschland – von Ostwestfalen-Lippe bis nach Oberbayern. Gegenseitig besuchen sich die Teilnehmerinnen auf ihren Höfen, bieten Einblicke in den Arbeitsalltag und präsentieren ihre regionalen Spezialitäten. Am Ende vergeben sie Punkte und küren eine Siegerin.

Die Folge ist eine Woche vor der TV-Ausstrahlung bereits in der ARD Mediathek zu sehen.

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Land und lecker bei WDR 4