Anna Pröbstle inmitten einer Blumenwiese.

„Land & lecker“ – Kulinarische Schätze von der Oberen Donau

Wildblüten, Urgetreide und Linsen-Schiffchen

Stand: 26.02.2024, 17:31 Uhr

Die dritte kulinarische Reise geht nach Oberschwaben. Auf dem Hof von Anna Pröbstle und ihren beiden Brüdern dreht sich alles um Artenvielfalt. Dabei spielen Wildblumen in allen Betriebsbereichen eine entscheidende Rolle ...

Anna ist studierte Kulturwissenschaftlerin und Landwirtin – und leidenschaftliche Wildblumen-Liebhaberin. Sie kombiniert Schnittblumen aus eigenem Bio-Anbau und Wildblüten zu prächtigen Sträußen, Kränzen und Gestecken.

Wildblumen - schön und köstlich

Aber auch die Weiden für die Rinder sind voller Wildblumen. Das ist nicht nur ein weiterer Beitrag zur Artenvielfalt. Das Heu von den Wildblumenweiden ist auch ein köstliches und gesundes Futter für die Tiere.
Ein weiterer Betriebsschwerpunkt auf dem Pröbstle-Hof ist außerdem der Anbau von Urgetreide, wie die alten Dinkelsorten Oberkulmer Rotkorn, Emmer und Einkorn.

Vernarrt in Blumen

Anna Pröbstle hat den elterlichen Betrieb gemeinsam mit ihren Brüdern Johannes und Lorenz übernommen und einen blühenden Bauernhof daraus gemacht. „Uns ist es wichtig, dass wir die Artenvielfalt auf unserem Hof schützen, bewahren und fördern.“

Anna Pröbstle mit einem Tische voller Blumen von ihrem Hof.

Anna ist auf dem Bauernhof in Scheer im Landkreis Sigmaringen aufgewachsen. Der Familienbetrieb war einer der ersten Biohöfe der Region. Auch die Pröbstle-Geschwister führen ihn in diesem Sinne weiter.  

Anna ist auf dem Bauernhof in Scheer im Landkreis Sigmaringen aufgewachsen. Der Familienbetrieb war einer der ersten Biohöfe der Region. Auch die Pröbstle-Geschwister führen ihn in diesem Sinne weiter.  

Wildblumen haben es Anna besonders angetan. Sie liebt nicht nur deren Schönheit und Vielfalt. Die verschiedenen Wildblumen nehmen auch eine wichtige Funktion im ökologischen Kreislauf ein.

„Die Wiesenblumen sind Futterquelle für Abertausende an Wildinsekten hier auf der Wiese, die genau diese Wiesenblumen brauchen, um zu überleben. Die können nicht einfach von angebauten Blumen leben, sondern brauchen diese ganz natürliche regionale Flora. Und das fasziniert mich“, so Anna.  Die Insekten wiederum „revangieren“ sich, indem sie die Blüten bestäuben. Eine Win-Win-Situation für den Erhalt der biologischen Vielfalt.

Die Liebe zu den Wildblumen war nur der Anfang: Anna baut auch Schnittblumen an. Sie ist Pionierin der sognannten „Slow Flower Floristik“, die sich für Nachhaltigkeit beim Anbau von Schnittblumen einsetzt. Annas baut die Blumen ohne den Einsatz von Pestiziden, mineralischen Düngemitteln und ausschließlich saisonal und regional an.

Die Schnittblumen kombiniert sie mit den wilden Blüten von der Wiese zu bunten Sträußen. Durch Anna sind die Blumen mittlerweile ein wichtiges Standbein des Hofs geworden. Inzwischen gibt Anna auch Workshops rund um Blumen, Sträuße und Gestecke.

Zum Hof gehören auch eine Rinderzucht mit rund 40 Rinder der Rassen Limousin und württembergische Limpurger. Alle Tiere werden auf dem Hof geboren und wachsen bei ihren Müttern auf. Beim Futter setzt Annas Familie bewusst auf „mageres“ Gras. Ihr Wildblumen-Heu von den eigenen Weiden ist weniger proteinreich, so dass die Tiere langsamer wachsen. Dafür schmeckt das Fleisch intensiver.

Auf den rund 60 Hektar Acker baut die Familie traditionell Getreide an. Schon Annas Eltern haben auf ursprüngliche Getreidesorten gesetzt. Neben Oberkulmer Rotkorn bauen die Geschwister heute außerdem noch weitere seltene Urkornsorten wie Emmer und Einkorn an. Genauso wie Alb-Linsen, die typisch für die Region sind und traditionell in die Fruchtwechselfolge auf den Acker gehören.

Anna hält auf ihren Wildblumenwiesen auch 10 Bienenvölker. Den Bio-Honig ihrer Bienen hat sie auch für das Menü eingeplant: Die Landfrauen bekommen frischen Honig direkt aus den Naturwaben zum Kosten.

Kulinarischer Schatz: Artenvielfalt auf der Weide und auf dem Teller

Beim Hofrundgang besuchen die anderen Landfrauen zuerst die Rinder in den großzügigen Ställen und erfreuen sich dann auf der Wildblumenwiese an der Vielfalt und Blütenpracht. Dann startet auch schon das Dinner mit Annas kulinarischen Schätzen  - serviert am Rande der Blumenwiese.

Mit ihrem Menü bringt Anna die Artenvielfalt ihres Hofs auf den Teller. Es gibt: Linsen-Schiffchen mit Ziegenkäse, geschichtetes Rind auf Peperonata mit Rosmarin-Honig-Schupfnudeln. Zum Dessert gibt es Honig-Mousse mit karamellisiertem Wildobst und „Kracherle“. Und natürlich garniert sie alle Gerichte mit Blüten.

Wer kocht das leckerste Landmenü aus seinem kulinarischen Schatz?

Die Teilnehmerinnen: Stephie Bönniger, Christine Baumann, Anja Wolff, Kathi Mühlbauer, Christine Huber, Anna Pröbstle.

Die Teilnehmerinnen: Stephie Bönniger, Christine Baumann, Anja Wolff, Kathi Mühlbauer, Christine Huber, Anna Pröbstle.

Die weiteren Teilnehmerinnen: In Ostwestfalen-Lippe betreibt Anja Wolff einen Schafshof mit eigener Käsemanufaktur. In Niederbayern setzt Jungbäuerin Katharina Mühlbauer mit der Freilandhaltung ihrer Schweine auf mehr Tierwohl. Stephie Bönniger führt einen Biohof mit Galloway-Rindern und Hühnern am Niederrhein. Christine Huber ist Kräuterexpertin und hält mit ihrem Mann eine Rotwildherde in Oberbayern. Im Schwarzwald züchtet Christine Baumann Schottische Hochlandrinder auf Naturschutzflächen.

Die erfolgreiche Gemeinschaftsproduktion von BR, SWR und WDR geht weiter. Sechs Landfrauen machen sich auf eine kulinarische Reise quer durch Deutschland – von Ostwestfalen-Lippe bis nach Oberbayern. Gegenseitig besuchen sich die Teilnehmerinnen auf ihren Höfen, bieten Einblicke in den Arbeitsalltag und präsentieren ihre regionalen Spezialitäten. Am Ende vergeben sie Punkte und küren eine Siegerin.

Die Folge ist eine Woche vor der TV-Ausstrahlung bereits in der ARD Mediathek zu sehen.

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Land und lecker bei WDR 4