Blick über den Fluss Lech auf das ehemalige Benediktinerkloster St. Mang in Füssen

Benediktinerkloster St. Mang in Füssen, Festung Ehrenberg,Schloss Fernsteinsee,Archäologisches Museum in Fließ, Zollfeste Altfinstermünz

Stand: 30.07.2023, 20:15 Uhr

Entlang der Römerroute liegen zahlreiche geschichtsträchtige Orte: Das Benediktinerkloster St. Mang ist heute das Rathaus und das Stadtmuseum von Füssen. Die Festung Ehrenberg war einst eine der mächtigsten Festungen in Mitteleuropa und wird derzeit restauriert. Auch die Zollfeste Altfinstermünz wurde nach langem Zerfall wieder instand gesetzt. Schloss Fernsteinsee ist ein historisches Hotel. In Fließ gibt es ein archäologisches Museum, das die Geschichte des Orts an der Via Claudia aufgearbeitet hat.

Benediktinerkloster St. Mang in Füssen

Die bayrische Stadt Füssen liegt direkt an der Grenze zu Österreich. In der schönen Altstadt steht das Benediktinerkloster. Die Mönche, die einst dort lebten, sind schon seit über 100 Jahren nicht mehr da. Die Gründung des Gotteshauses geht auf eine Zelle des heiligen Magnus im 8. Jahrhundert zurück. Heute ist im Nordtrakt des Gebäudes das Rathaus der Stadt Füssen untergebracht. Auf der anderen Seite findet man das Stadtmuseum.

Festung Ehrenberg

Ehrenberg war im Mittelalter eine der mächtigsten Festungen in Mitteleuropa und über Jahr-hunderte das umkämpfte Nadelöhr für die zentrale europäische Nord-Süd-Verbindung. Die Römer hatten schon Zollstationen dort aufgebaut, aber erst 1296 baute der damalige Herrscher Meinhard von Tirol die erste Burganlage. In den nächsten Jahrhunderten wuchs die Anlage immer weiter und wurde zu einer der größten Festungen Europas. Im 18. Jahrhundert jedoch verlor Ehrenberg seine militärische Bedeutung, als andere Wege über die Alpen ergründet wurden. Die Anlage verfiel und wurde als Steinbruch ausgeschlachtet. Heute versucht man die mittelalterliche Festung in komplizierter Handarbeit wieder aufzubauen. Dabei wurden bereits verschiedene Artefakte aus den wechselnden Herrschaften wieder freigelegt, darunter ein kleiner Geheimgang, den man durch Zufall entdeckt hat. Die ehemaligen Kasematten sind zu einem kleinem Kino umgebaut worden. Inzwischen kommen jährlich über 300.000 Besucher nach Ehrenberg, um beim "Wiederaufbau des Mittelalters" zuzuschauen.

Luftaufnahme der Festungsruine auf einem Berg vor Alpenpanorama

Die Festung Ehrenberg wir derzeit aufwändig restauriert.

Schloss Fernsteinsee

Die mittelalterliche Burganlage Fernstein liegt in der Tiroler Gemeinde Nassereith oberhalb des Fernsteinsees. Sie wurde im 13. Jahrhundert errichtet und thront über dem Fernpass. Die Burg diente einst als Zollstation und Schutzburg für Reisende, die die Route zwischen dem Inntal und dem Lechtal passierten. Heute ist die Burg ein Hotel. Die Gäste haben die Möglichkeit, in den historischen Räumlichkeiten zu übernachten.

Schloss Fernstein, im Hintergrund bewaldeter Berg

Das Schloss Fernstein liegt direkt am Fernpass.

Archäologisches Museum in Fließ

Schon in der Bronzezeit haben Menschen in Fließ gelebt, lange bevor die Römer dort eine Raststation für die Via Claudia Augusta bauten. Direkt an der Originalstrecke der Via Claudia gibt es ein kleines Museum mit Fundstücken aus den letzten 3.000 Jahren. Die dort ausgestellten Werkzeuge und Waffen stammen zum großen Teil aus der Hallstattzeit, 800 Jahre v. Chr. Sie wurden 1990 zufällig bei Bauarbeiten an einem Bauernhof in Fließ gefunden. Insgesamt fand man im Bodenaushub 386 einzelne Stücke, die dort vergraben lagen. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Teile einzelnen Menschen zugeordnet waren und nach ihrem Tod von niemand anderem mehr benutzt werden sollten.

Ausstellungsvitrinen im Archäologischen Museum in Fließ

Die im Archäologischen Museum in Fließ ausgestellten Werkzeuge und Waffen stammen zum großen Teil aus der Hallstattzeit.

Zollfeste Altfinstermünz

Schon die Römer nutzten diese Stelle, um über den Inn zu kommen: Altfinstermünz war lange Zeit eine unumgängliche Grenz- und Zollstation für Händler. Die mittelalterliche Anlage wurde direkt an eine Felswand in der Finstermünzschlucht gebaut. Über Jahrhunderte erlag sie dem Verfall. Erst in den letzten 20 Jahren hat man die Station restauriert und zu einem Museum umgebaut. In einem kleinem Kino wird dort ein Film über die Geschichte der historischen Anlage direkt auf den Fels projiziert. Die Altfinstermünz ist außerdem eine offizielle EU-Grenze zwischen Tirol und dem schweizerischen Graubünden.

Festungsgebäude an Felswand und eine Brücke über einen Fluss

Die Zollfeste Altfinstermünz wurde direkt an eine Felswand in der Finstermünzschlucht gebaut.

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Christoph Tschaikner
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Christoph Tschaikner
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Holger Nacken
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360°medien – traveldiary, 2016
ISBN 978-3944365855
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