Blick von oben auf Olsztyn (Allenstein), die Hauptstadt von Masuren

Städte, Sport, Natur: Olsztyn, Sportwelt Ukiel, Mikoljaki, Masurischer Landschaftspark

Stand: 30.10.2022, 20:15 Uhr

Olsztyn, die Hauptstadt von Masuren, ist geprägt durch insgesamt 15 Seen, den Fluss Łyna und viele kleine Kanäle – und durch ihre Universität, die größte im Nordosten Polens.

20.000 Studierende auf 175.000 Einwohner – das prägt Olsztyn (dt. Allenstein). Einerseits jung und quirlig, bietet die Stadt andererseits gotische und barocke Bürgerhäuser, ein Amphitheater mit 1.200 Plätzen und die alte Ordensburg Allenstein, das Wahrzeichen der Stadt. Hier lebte und forschte im 16. Jahrhundert Nikolaus Kopernikus. Dem berühmten Astronomen setzte die Stadt 2003 ein Denkmal: Die "Kopernikus-Bank" in der Zamkowa-Straße ist heute ein beliebtes Fotomotiv. Gegründet im Jahr 1353, gehörte Olsztyn nach der ersten polnischen Teilung im 18. Jahrhundert zum Königreich Preußen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Stadt wieder an Polen. Viel wurde zerstört, viel wurde liebevoll renoviert und restauriert. Das 1378 erbaute "Hohe Tor" ist das letzte der ursprünglichen drei Stadttore und dient mittlerweile als einfaches Hotel. Das Zentrum der Altstadt markiert der malerische Rynek Staromiejski (Altstädtischer Marktplatz), dessen Laubengänge im Sommer zahlreichen Cafés und Kneipen als Biergärten dienen. Hier steht auch das mit gotischen Spitzbögen versehene "Bürgermeisterhaus", das älteste noch erhaltene Gebäude der Stadt.

Das Bild von Olsztyn ist geprägt durch insgesamt 15 Seen, den Fluss Łyna und viele kleine Kanäle. Der Stadtwald ist einer der größten Europas. Die Universität von Olsztyn, gegründet 1999, ist die größte im Nordosten Polens, Schwerpunkte sind Medizin, Geisteswissenschaften und Informationstechnologie. Zum "Kortowiada FestivAll" reisen Studierende aus dem ganzen Land an, um mit zahlreichen polnischen Bands und Künstlern zu feiern.

Sportwelt Ukiel

Am Rand von Olsztyn liegt die Sport- und Freizeitwelt Ukiel. Der riesige Park am Ufer des mit 412 Hektar größten Stadtsees Jezioro Ukiel besteht aus Aussichtsbrücken und Anlegestegen, Plattformen und Terrassen, auf denen alle Besucher ihre Freizeit genießen können. Es gibt drei Strände, Beachvolleyball- und Basketballplätze, Boots- und Fahrradverleih, Verleih von Inlineskates und Nordic Walking-Ausrüstungen, einen Kinder-Wasserspielplatz und einen Skatepark. Rund um den See führen Jogging- und Wanderwege, Fahrrad- und Inliner-Strecken durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Der Stadtstrand wurde neugestaltet und modernisiert, der Freizeitpark bekam eine neue Promenade für den Uferspaziergang, dazu Cafés und Restaurants sowie Spielplätze.

Blick auf See mit Stränden, Wald und Wohnbebauung

Rund um den See Ukiel am Rande der Stadt gibt es drei Strände, Jogging-, Fahrrad- und Inliner-Strecken.

Mikoljaki

Mikoljaki liegt direkt am Sniardwy-See und ist nach dem Schutzpatron der Fischer Sankt Nikolaus benannt. Der Ort gilt als das bedeutendste Wassersportzentrum der Region und ist auch als das "Masurische Venedig" bekannt. Der moderne Jachthafen hat rund 500 Liegeplätze für große und kleine Boote. Entlang der Promenade gibt es Hotels, Restaurants, Cafés und Geschäfte. An der Fischbraterei erhält man frischen Fisch auf die Hand. In den Sommermonaten steigt die Zahl der Bewohner durch den Tourismus um ein Vielfaches. Mikoljaki ist auch der Stützpunkt der "Weißen Flotte". Die Ausflugsschiffe fahren von hier aus in Richtung Gizycko, Ryn, Rudczanny, Pisz und zu vielen anderen bekannten Urlaubs- und Ferienorten.

Blick auf See mit Yachthafen und eine Stadt

Mikoljaki am Sniardwy See ist das bedeutendste Wassersportzentrum der Region und der Stützpunkt der "Weißen Flotte".

Masurischer Landschaftspark

Ganz in der Nähe von Mikolajki befindet sich der "Masurische Landschaftspark" (poln. Mazurski Park Krajobrazowy). Er wurde 1977 gegründet und ist der älteste Naturpark in Ermland und Masuren. Die 55.000 Hektar große Fläche besteht aus insgesamt elf Naturreservaten, in denen sich über 200 verschiedene Vogelarten beobachten lassen. Greifvögel wie der Seeadler haben hier ihre Brutplätze. Neben Rotwild, Wildschweinen, Bibern, Uhus und Fischotter leben in dem Gebiet auch seltene Tiere wie Wölfe und Elche. Im Park wachsen etwa 850 verschiedene Pflanzenarten, darunter der vermutlich älteste Baum Masurens, die "Königliche Fichte". Die größte Stadt in der Nähe ist Mragowo; in dem kleinen Ort Krutyn direkt im Landschaftspark ist auch die Parkverwaltung untergebracht. Waldemar Bzura arbeitet hier als Forstwirt und Fotograf.

Malerische Aufnahme eines Sees im Sonnenaufgang und mit einem Baumstamm im Vordergrund

Am frühen Morgen lassen sich im Masurischen Landschaftspark die schönsten Fotos machen.

Lesetipps für Masuren

André Micklitza
Masuren. Mit Marienburg, Danzig und Thorn
Trescher, akt. Aufl. 2022
ISBN 978-3897945494
Preis: 16,95 Euro

Andreas Kossert
Gebrauchsanweisung für Masuren
Piper Taschenbuch, 2022
ISBN 978-3492276733
Preis: 16,00 Euro

Carsten Heinke (Autor), Peter Hirth (Fotograf)
DuMont Bildatlas Danzig, Ostsee, Masuren
DuMont Reiseverlag, 2022
ISBN 978-3616013039
Preis: 11,50 Euro

Gunnar Strunz
Wanderführer Masuren. Mit Ermland und Rominter Heide. 50 Touren mit GPS-Tracks
Rother Bergverlag, 2. akt. Aufl. 2024
ISBN 978-3763347629
Preis: 16,90 Euro