Das Ferrari-Museum mit dem gelben Dach – das Markenzeichen der Marke

Ferrari-Museum und Rennstrecke in Imola, Opernsänger Luciano Pavarotti, Burg Canossa und Italia in Miniatur

Stand: 02.07.2023, 20:15 Uhr

Rundherum um die Großstädte gibt es zahlreiche Ausflugsorte, die einen Besuch wert sind. In der Nähe von Modena kann man das Haus des berühmten Opernsängers Luciano Pavarotti besichtigen. Dort gibt es auch ein Museum über Enzo Ferrari und seine Rennautos.

Der Gründer hat in Imola bei Bologna eine bekannte Formel-1-Rennstrecke errichtet, die für Besichtigungen geöffnet ist. Auf der Burg Canossa kann man mehr über die Markgräfin Matilde von Canossa erfahren. Ein Vergnügungspark, in dem Italien im Miniaturformat zu besichtigen ist, wurde nahe Rimini errichtet.

Ferrari-Museum in Modena und Rennstrecke in Imola

Der erste Ferrari wurde 1947 gebaut und hatte einen 1,5-Liter, V12-Motor, ein Rennwagen. Denn Enzo Ferrari fühlte sich zu Anfang seiner Laufbahn als Rennfahrer. Später konstruierte er sehr sportliche Autos, die aber von Privatleuten gekauft wurden, um an Straßenautorennen teilzunehmen. Das war sein wirtschaftlicher Durchbruch. Enzo Ferrari wurde als Sohn eines Schlossers 1898 im Bergland der Emilia Romagna geboren. Zwar sollte er in den Betrieb seines Vaters einsteigen, aber er interessierte sich vor allem für Verbrennungsmotoren. 1919 nahm er erstmals an einem Rennen der Region teil. 28 Jahre später gründete er seine Firma. Enzo Ferrari hatte zwei Söhne. Der Ältere starb im Alter von 24 Jahren, der Jüngere ist heute Vizepräsident der Marke. Die berühmte Rennstrecke "Autodromo Enzo e Dino Ferrari" in Imola wurde 1953 gebaut. Besucher können auf der Imola-Rennstrecke eine Besichtigungstour buchen. Im Museum Casa Enzo Ferrari in Modena steht ein Dutzend Rennautos. Dort wird in erster Linie die Geschichte des Gründers thematisiert. Ein weiteres Museum befindet sich in Maranello.

Opernsänger Luciano Pavarotti

In der Nähe von Modena steht das Landhaus, in dem der berühmte Opernsänger Luciano Pavarotti zuletzt gewohnt hat. Er gilt als einer der bedeutendsten Tenöre aller Zeiten. Durch seine musikalischen Ausflüge in die Popkultur wurde er zum Superstar. Pavarotti wurde 1935 in Modena geboren. Sein Vater war Bäcker, seine Mutter arbeitete in einer Tabakfabrik. 2003 heiratete er seine zweite Frau Nicoletta Mantovani, die bis zu seinem Tod 2007 mit ihm zusammenlebte. Heute kann man das Haus, das der Sänger selbst eingerichtet hat, besichtigen. Dort ausgestellt sind persönliche Gegenstände wie beispielsweise sein Tagebuch und andere kuriose Dinge, zum Beispiel einige Nägel, die der Sänger immer von der Bühnen der Welt mitnahm, da er sich Glück von ihnen versprach. Seinen letzten großen Auftritt hatte Pavarotti bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin. Danach wurde bei ihm eine Krebserkrankung diagnostiziert, an der er ein Jahr später im Alter von 71 Jahren verstarb.

wdr

Das Wohnhaus des Opernsängers Luciano Pavarotti kann besichtigt werden.

Burg Canossa

Den Deutschen ist die Burg insbesondere durch die Redensart "Gang nach Canossa" bekannt, was so viel bedeutet wie "einen Bittgang antreten". Was war auf der Burg passiert? Den Bittgang trat im Jahr 1077 der deutsche König und spätere Kaiser Heinrich IV. an. Er war im Jahr zuvor vom Papst exkommuniziert worden. Die Vorgeschichte dazu: Der König war im Auftrag des Kölner Erzbischofs gekidnappt worden. Denn der wollte dadurch die Festung Kaiserswerth unter seine Herrschaft bringen. Ein Streit entbrannte, der bis zum Papst reichte. So kam es zur Exkommunizierung und zum Bittgang, der den 26-jährigen König über die Alpen führte und der an der Burg Canossa in Oberitalien endete, weil dort der Papst verweilte. Nach diesem Bußgang wurde Heinrich IV.  wieder in die Kirche aufgenommen.

Auf italienischer Seite interessiert man sich mehr für Mathilde von Canossa als für den bußwilligen deutschen König. Sie war eine der mächtigsten Adligen im Italien des 12. Jahrhunderts und vermittelte zwischen Heinrich IV. und Papst Gregor VII. Mathilde hatte ein interessantes Leben: Durch zwei unglückliche Ehen erhielt sie als junge Frau einen großen Teil ihrer Ländereien. Mit 23 wurde sie mit Gottfried dem Buckligen verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter starb wenige Wochen nach der Geburt. Mathilde verließ ihren Mann und floh zu ihrer Mutter Beatrix nach Italien. Die machte sie mit Papst Gregor VII. bekannt. Durch ihre enge Freundschaft zum Papst entstand auch eine starke Verbindung zur Kirche. Mathilde wurde als erste Frau im Petersdom in Rom bestattet.

Luftaufnahme der Burg Canossa

Geschichtsträchtig: die Burg Canossa

Italia in Miniatur

Einmal quer durch Italien an nur einem einzigen Tag: In der Miniaturwelt in Rimini ist man innerhalb weniger Meter vom Kolosseum in Rom beim Schiefen Turm von Pisa angelangt. Durch Mini-Venezien kann man sogar eine Bootstour unternehmen. In dem Freizeitpark, der 1970 eröffnet wurde, gibt es insgesamt 273 italienische und europäische Bauwerke im Miniaturformat. Die Idee dazu hatte Ivo Rambaldi, der es einem Schweizer Park nachempfunden hat.

Das Kolosseum im Miniaturformat, dahinter der Petersdom

Bauwerke aus Rom im Miniaturformat: das Kolosseum und der Petersdom

Lesetipps für Oberitalien

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