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ZeitZeichen
27. Mai 1923 - Der Geburtstag von Henry Kissinger
Von Melahat Simsek
Wiederholung: WDR 3 17.45 Uhr

WDR Zeitzeichen
Ein Jahrhundertleben: Henry Kissinger, der heute 100 Jahre alt wird, hat Geschichte nicht nur erlebt, sondern gemacht. Als er noch Heinz Alfred Kissinger hieß, ist er mit seiner jüdischen Familie vor den Nazis aus Fürth geflohen. Er hat den Friedensnobelpreis erhalten. Aber er hat in seiner Arbeit in der US-Außenpolitik auch Schuld auf sich geladen.
In den 1970er Jahren hat der Deutschamerikaner Henry Kissinger die Außenpolitik der USA geprägt: Er handelte mit Lê Đức Thọ einen Friedensplan zur Beendigung des Vietnam-Kriegs aus. Dafür bekamen beide den Friedensnobelpreis, den Lê Đức Thọ allerdings ablehnte, weil mit dem offiziellen Rückzug der USA aus dem Krieg noch längst nicht Frieden wurde in Vietnam.
Es gibt Licht und Schatten im politischen Wirken Kissingers: Er hat sich für Rüstungskontrolle und Abrüstung zwischen den USA und der Sowjetunion eingesetzt. In seine Zeit als prägender Politiker der US Außenpolitik fallen aber von den USA unterstützte Militärputsche menschenrechtsverletzender Diktaturen - sei es in Chile oder Argentinien - und die Bombardierung des neutralen Kambodschas.
Fest steht: Henry Kissinger ist ein politisches Ausnahmetalent, dessen Meinung von so unterschiedlichen US-Präsidenten wie Kennedy und Nixon geschätzt wurde. Über seine Liebe zum Fußballclub Greuther Fürth, für den er als Junge selbst gespielt hatte, hält Henry Kissinger bis heute die Verbindung zu seinem Geburtsland Deutschland.
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