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Dolomiten: Von der Seiser Alm zum Pragser Wildsee

Wunderschön! . 05.05.2024. 01:28:33 Std.. UT. Verfügbar bis 26.04.2026. WDR.

Dolomiten – Von der Seiser Alm zum Pragser Wildsee

Stand: 13.08.2023, 20:15 Uhr

Geheimnisvolle Dolomiten! Die Bleichen Berge! Tamina Kallert wandert mit acht WDR 2- Hörerinnen und -Hörern sowie einem Hund von West nach Ost einmal quer durch die italienischen Dolomiten: Start ist auf der schönen Seiser Alm.

Dann geht es auf den Gipfel des Schlern und zum Plattkofel. Es folgen die fünf Täler am Sellamassiv. Über den traditionellen Urlaubsort Cortina d`Ampezzo geht es dann zum legendären Gebirgszug "Drei Zinnen". Die Route endet am Pragser Wildsee. Mehrere Südtiroler Berghütten, leichte und schwere Wanderetappen stehen auf dem Programm, eine Begegnung mit der ladinischen Volkskultur und jede Menge Mythen und Geschichten dieser sagenhaften Berglandschaft.

Informationen über die Region

Die Dolomiten sind eine Gebirgskette im Nordosten Italiens, die sich über die italienischen Regionen Venetien, Trentino-Südtirol und Friaul-Julisch Venetien erstreckt. Ihre Entstehung begann vor etwa 200 Millionen Jahren, als die Region noch ein tropisches Meeresgebiet war. Im Laufe der Jahrmillionen sammelten sich Sedimente aus Korallen, Muscheln und anderen Organismen auf dem Meeresboden an. Unter dem Druck und der Hitze des Erdinneren verwandelten sich diese Sedimente in Kalkstein, der heute als Dolomitstein bekannt ist. Ihren Namen bekamen die Dolomiten durch den französischen Geologen Déodat de Dolomieu, der die neuen Gesteinsformen entdeckt und benannt hat.

Aufgrund der besonderen Farbe des Gesteins wird das Gebirge auch "Monti Pallidi", auf deutsch "die Bleichen Berge", genannt. Die charakteristischen senkrechten Felsen und die spektakulären hohen Gipfel, die die Dolomiten so berühmt machen, sind das Ergebnis von Verwitterungsprozessen, Erosion und Gletscherbewegungen, die über Jahrtausende stattfanden. Zudem wurden die Berge angehoben, als die afrikanische und die europäische Kontinentalplatte gegeneinander drückten. Der höchste Punkt der Dolomiten ist der Marmolata mit 3.342 Metern Höhe. 2009 wurde das besondere Gebirge von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt.

Ladinien

Mitten in den Dolomiten liegt das Siedlungsgebiet Ladinien. Die Ladiner sehen sich als eigene Volksgruppe und haben sich ihre Sprache bewahrt. Die fünf Täler Ladiniens gruppieren sich um das Sellamassiv herum. Alle fünf sind von außen nur über Gebirgspässe zu erreichen. Jahrhundertelang hatten die Menschen hier deshalb nur wenig Kontakt zur Welt außerhalb ihrer Täler. Auch der technische Fortschritt hatte es in Ladinien lange schwer, sich durchzusetzen. Mit dem Tourismus nach dem Zweiten Weltkrieg kam dann der rasante wirtschaftliche Aufschwung: Heute zählt die Gegend zu den reichsten in Norditalien. Die Region ist heute dreisprachig: Italienisch, Deutsch und Ladinisch.

Tourismus in den Dolomiten

Die Dolomiten sind ein Wanderparadies: Mehr als 3.800 eingezeichnete Wanderrouten führen durch das Gebirge. Dabei kann man zwischen leichten Tagesrouten bis hin zu mehrtägigen Hütten- und Klettertouren wählen. Die Auswahl an Schwierigkeitsgraden macht die Region zu einem beliebten Urlaubsgebiet – auch für Familien. Bisher gibt es 36 barrierefreie Wanderwege, die durch das Engagement der Verbände und Sportvereine der Region entstanden sind. Im Winter sind die Dolomiten ein beliebtes Wintersportgebiet. Die beste Reisezeit für Wanderungen ist der Sommer, aufgrund der stabilen Witterungsverhältnisse und des angenehmen Klimas. Ab September kann es in der Gegend bereits zu Schneefällen kommen. Zudem schließen die meisten Hütten im Oktober und öffnen erst wieder im Mai. Innerhalb der Saison empfiehlt es sich, Schlafplätze vorher zu reservieren, da diese schnell belegt sind.

Tamina Kallert wandert mit einer Gruppe in den Dolomiten.

Moderation: Tamina Kallert

Redaktion: Christiane Möllers

Autor: Michael Wieseler

Internettext: Lina Engelhardt

Musik: Verena Guido, gespielt vom Funkhausorchester des WDR unter der Leitung von Enrico Delamboye