Der Praça do Comercio in Lissabon liegt direkt am Wasser und ist ein guter Startpunkt, um in die Stadt einzutauchen.

Lissabon, Évora und Nationalmonument Fortaleza de Sagres

Stand: 16.10.2023, 20:15 Uhr

Die bunte Metropole Lissabon ist bei Touristen besonders beliebt. Aber auch die kleineren Städte im Hinterland wie Évora sind mit ihrer gut erhaltenen Architektur sehr sehenswert. In der Nähe von Sagres thront das Nationalmonument Fortaleza de Sagres auf den steilen Klippen der Küste.

Lissabon

Die portugiesische Hauptstadt ist seit einigen Jahren eine der angesagtesten europäischen Metropolen. Ob es das einmalige Licht ist, die Lage der Stadt auf sieben Hügeln mit wunderschönen Aussichtspunkten, der Gegensatz von nostalgischem Flair und hippen Vierteln dem Zauber der Stadt am Tejo kann man sich nicht entziehen. Modern präsentiert sich Lissabon in der LX Factory, einem ehemaligen Fabrikgelände mit Ateliers, Märkten und Restaurants. Das riesige Areal ist eine ehemalige Textilfabrik aus dem 19. Jahrhundert. Nach wirtschaftlichen Problemen schloss die Fabrik, und das Gelände geriet in Vergessenheit, bis 2012 hier ein Zentrum für Kultur, Freizeit und Kreativität entstand. Zu dieser Zeit steckte Portugal in einer wirtschaftlichen Krise, und viele junge Menschen verließen das Land. Zeitgleich herrschten aber auch eine gewisse Aufbruchstimmung und der Drang, etwas Neues zu schaffen. In der LX Factory ließen sich dann erste Start-ups, Künstler und Bürogemeinschaften nieder.

Wandbild an einem Ladenlokal

In der LX Factory, dem Kreativzentrum Lissabons, kann man viel Street-Art entdecken.

Das Bairro Alto ist das Ausgeh- und Szeneviertel der Stadt. Hier spielt sich das Nachtleben ab. Eine Tasca, das heißt Kneipe, reiht sich an die andere. Der Großteil des Viertels ist verkehrsberuhigt: Zugang mit dem Auto haben in der Regel nur die Bewohner.

Évora

In Évora leben rund 53.500 Einwohner. Die gesamte Innenstadt mit Bauwerken aus verschiedenen Jahrhunderten ist komplett erhalten. Weil in Évora so viel Marmor verbaut wurde, wird sie auch die "weiße Stadt" genannt. Évora hat sage und schreibe 54 Kirchen und Kapellen. Darunter auch Portugals größte mittelalterliche Kathedrale: Die Kathedrale von Évora mit gotischem Grundriss stammt aus dem 12. Jahrhundert. Doch in der Stadt ist vor allem ein weiteres, ganz besonderes Gotteshaus bekannt. In der Knochenkapelle zieren mehr als 5.000 Totenschädel und Gebeine die Wände und Säulen. Im 16. Jahrhundert war der örtliche Friedhof zu klein geworden, und um den sterblichen Überresten eine würdevolle letzte Ruhestätte zu geben, verbaute man sie in der Kapelle.

Kapellenraum voller Totenschädel und Gebeine

Mehr als 5.000 Totenschädel und Gebeine zieren die Wände und Säulen der Knochenkapelle in Évora.

Nationalmonument Fortaleza de Sagres

Die Fortaleza de Sagres thront hoch oben auf der 1.000 Meter langen und 300 Meter breiten Landzunge Ponta de Sagres. Erbaut wurde die Festungsanlage von Heinrich dem Seefahrer, unter dem Portugal in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts zur Seefahrernation wurde. Von dort aus führte er die Planungen für seine Entdeckungsreisen durch. Ob der Steinkreis, den man in der Anlage findet, eine Sonnenuhr oder eine Navigationshilfe für die Seefahrt war, ist bis heute ungeklärt. Das Fort von Sagres war eine Art Akademie, in der sich führende Astronomen, Kartografen und Seefahrer versammelten.

Blick auf einen Steinkreis im Fortaleza de Sagres, im Hintergrund das Meer

Wofür der riesige Steinkreis im Fortaleza de Sagres einst genutzt wurde, ist bis heute ungeklärt.

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